Toreador

Aus der Perspektive der Toreador entsteht, wenn die Sonne untergeht, aus der Finsternis eine ewige Welt der Wunder. Alles ist voller Schönheit und Schrecken, voller Hinterzimmerpolitik und sinnlicher Vergnügen, voll des Profunden und Profanen, und das Ganze hat einen unleugbaren blutigen Beigeschmack. So sind die Toreador, die ihr Unleben ganz dem Lustgewinn weihen. Natürlich werden Vampire mit dieser Einstellung leicht verbittert oder stumpfen ab. Häufiger als Mitglieder anderer Clans erliegen Toreador der Langeweile oder kämpfen gegen die Eintönigkeit der immer gleichen Unsterblichkeit an, indem sie ihre Rivalitäten pflegen.

Exzessive Stimulation verwandelt sie in Sklaven der Sinnesreize, nach denen sie streben. Die verkommensten Toreador können zu echten Monstern werden und in die Sittenlosigkeit abgleiten, um überhaupt noch etwas zu spüren.

Die Blutsverwandten des Clans Toreador sind oft tief verstrickt in die Welt der Sterblichen. Sie haben dafür alle möglichen Gründe, ob sie nun die Nähe zum rosigen Teint der Lebenden genießen, regelrechte Kulte treu ergebener Anhänger um sich versammeln oder die Trends machen bzw. ihnen nachjagen, die Ihresgleichen zugleich verspotten und anbeten. Nach Angaben der Toreador sind sie die Musen einer verzweifelten Welt der Sterblichen, die sie durch ihre Schönheit oder ihr Mäzenatentum inspirieren. Die Kultur der Toreador bringt eine Mischung aus Speichelleckern, Dilettanten und Visionären hervor. Manche Toreador, in denen noch die Leidenschaften nachhallen, die sie als Sterbliche empfanden, schenken Menschen die Umarmung, die sie lieben, oder zeugen „Projekt-Nachfahren“, die ein Schlag ins Gesicht aller Toreador-Bräuche zu sein scheinen. Sie existieren entweder nicht lange oder werden als Subversive und Individualisten enorm prominent. Ideen, Trends und „der nächste heiße Scheiß“ verbreiten sich im Clan schnell, und andere Blutsverwandte folgen oft dem Vorbild der Toreador. Die Degenerierten wissen das, und viele werden Harpyien, Prinzen oder besetzen andere Schlüsselpositionen der Vampirgesellschaft.

Spitzname:

Degenerierte

Sekte:

Ohne den substantiellen Beitrag der Toreador hätte die Camarilla die Nächte nach der Anarchen-Revolte nicht überstanden, und der Clan zählt auch weiterhin zu ihren klarsten Befürwortern. Durch die Praktiken des Elfenbeinturms, die Jungen und Unzuverlässigen (aus Sicht der Alten) aus der Camarilla auszustossen, finden sich viele junge Toreador in den Reihen der Ungebundenen (Anarchen).

Erscheinungsbild:

Quasi alle Toreador sind irgendwie attraktiv, sei es die traditionelle Laufsteg-Schönheit oder die gefährliche Anziehungskraft von etwas weit Raubtierhafterem. Die Degenerierten ergänzen ihre körperliche Schönheit durch ein Gefühl für persönlichen Stil, der sich in teurer Abendkleidung, avantgardistischer Straßenmode oder klassischer Garderobe ausdrücken kann, Hauptsache, er unterstreicht ihre Attraktivität. Das soll nicht heißen, dass es keine hässlichen Toreador gibt. In der Tat pflegen die weniger Hübschen oft einen deutlich extremeren Kleidungsstil.

Hintergrund:

Viele Toreador stammen aus der gehobenen Gesellschaft oder haben einen eher unkonventionellen Hintergrund. Tatsächlich sind nicht wenige selbst Künstler oder genießen Einfluss innerhalb der lokalen Kunstszene oder einer anderen Subkultur. Schauspieler, Sänger, Musiker, Bildhauer, Dichter, Stückeschreiber und Kreative aller Art können eine Heimat in diesem Clan finden, genau wie Mäzene oder Groupies.

Clandisziplinen

Auspex, Geschwindigkeit, Präsenz

Fluch:

Toreador sind das unlebende Beispiel für das alte Sprichwort, dass Kunst im Blut seltsame Formen annimmt. Sie sehnen sich so sehr nach Schönheit, dass sie in ihrer Abwesenheit leiden.
Alle Toreador werden von ihrer Umgebung beeinflussen. In Umgebungen die sie als Häßlich empfinden, wie eine siffige Seitengasse oder eine Müllkippe fordern ihnen große Anstrengung anstrengung ab um ihre Disziplinen zu verwenden, sie kosten ihnen allen einen zusätzlichen Blutpunkt (Disziplinen, die keine BP kosten, kosten nun 1 BP). Auf der anderen Seite führt diese Obsession von Ästhetik auch dazu, dass sich Degenerierte in Momenten der Schönheit verlieren. Der Spieler kann für sich entscheiden, was sein Charakter als besonders Schön ansieht, mit einem solchen Moment wahrer Schönheit konfrontiert fällt der Toreador in eine verzückte Trance, die ihn unbeweglich und blind für alles andere in seiner Umgebung macht.

Vorteil:

Jeder Toreador beginnt das Spiel mit einem Punkt Etikette

Organisation:

Der Clan Toreador neigt auf lokaler Ebene zur Cliquen-und Grüppchenbildung, doch diese Organisationsstruktur wirkt sich selten auf den gesamten Clan aus. Bestimmte Toreador (und auch einige Vampire, die nicht dem Clan angehören) verwenden manchmal die Begriffe „Artiste” und „Poseur” zur Beschreibung einzelner Toreador, was häufig abschätzig gemeint ist und sich darauf bezieht, ob der betreffende Degenerierte wirklich kreativ ist oder einfach nur etablierten Trends nachläuft, doch das sind zweifellos inoffizielle Unterscheidungen.

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