Die Geschichte der Domäne Koblenz
Was die Geschichte von Koblenz ausmacht
Graue Vorzeit
Für über 1000 Jahre war Koblenz der Brückenkopf des Erzbistums und Kurfürstentum Trier am Rhein. Entsprechend wurde die Stadt stets von Stadthaltern und Prinzen regiert die unter dem Einfluss Prinz Balduin von Luxemburg, Prinz und Erzbischhof zu Trier standen. Eine Handvoll Ventrue oder Toreador an die sich jetzt niemand mehr erinnert hielten die Stadt, mal in eigenem Namen, mal im Namen des Prinzen zu Trier.
1794 kamen die Franzosen. Ich weiß nicht, ob Balduin von Luxemburg vernichtet wurde oder was mit ihm geschah, auf jeden Fall war die Macht des Trierer Prinzen in Koblenz gebrochen. Innerhalb von 5 Jahren wechselten sich mehr Prinzen auf dem Thron ab als Koblenz in den letzten tausend Jahren gesehen hatte. Francois Rudler (Brujah) wurde von Sophie Caballies (Ventrue), diese wiederum von Jean Luneville (Ventrue), Phillip Ferente (Toreador) und zuletzt von Johann Josef Mazza (Ventrue) abgelöst. Das waren heiße Zeiten. Für ein paar Jahre sah es so aus als würde Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit am Rhein einziehen, aber wie die Revolution der Tyrannei unterlag, so zog festigte die Camarilla schnell wieder ihren Griff um Mitteleuropa, die sie für ein paar kurze Jahre verloren hatte.
Für 150 Jahre war Koblenz Teil der preußischen Rheinprovinz. Mazza herrschte mit harter Hand über die Stadt und machte sie zu einer preußischen Garnisonsstadt. Ich denke man kann sagen, dass das gute Jahre waren. Die Stadt wuchs, zehntausende Soldaten wurden in die Stadt verlegt, Handel und Wohlstand folgten. Wenn man mit dem Stiefel der Camarilla im Nacken leben kann, ließ es sich hier aushalten. Mit den Rheinbrücken wuchs auch die Domäne zum anderen Rheinufer, Bendorf, Vallendar, Neuwied wurden Vororte von Koblenz. Die Eisenbahn brachte fremde Blutsverwandte in die Stadt, Clans von denen ich nicht mal gehört hatte ließen sich hier nieder und zu Beginn des 20 Jahrhunderts wehte sowas wie ein frischer Wind durch die Stadt. Und dann ging alles den Bach runter.
Während der erste Weltkrieg an der Stadt nahezu berührungslos vorbeiging brachten die 20ge Jahre Scheiße im Überfluss. Zuerst tauchten die Amis hier auf und besetzten die Stadt. So sehr ich mich über Blutsverwandte freute die gegen die verkrusteten Strukturen der Camarilla auflehnten so schockiert war ich als sich nach und nach abzeichnete, dass es ihnen kaum um Freiheit. Für jeden Anarchen der mit den Amis nach Koblenz kam, kamen 2 Sabbati und 1 Cammy. Es folgten 10 Jahre Krieg der die Nacht erschütterte. Koblenz hatte zuvor nie Sabbat gesehen wurde dann aber bis 1925 belagert. Es war erschütternd wie schnell sich der Sabbat ausbreitete und sich vermehrte. Die Vitae der Blutsverwandten färbte die Straßen rot.
Die 30ger waren eine Zeit in der Koblenz wieder zur Ruhe kam. Über die Nazis kann ich nicht viel sagen, ihr Einfluss auf die Blutsverwandten der Stadt war gering. Koblenz hatte seinen eigenen Krieg hinter sich und konnte mit den Nazis eher wenig anfangen. Soweit ich es sagen kann hatte keiner der Blutsverwandten seine Finger im Spiel als die Synagogen brannten Koblenzer Juden deportiert wurden. Das haben die Sterblichen schon ganz alleine hinbekommen.
Am 6. November 1944 starb die Stadt den Feuertod. Alliierte Bomber warfen 153.392 Stabbrandbomben, 456 Flammstrahlbomben und 130 Luftminen auf die Stadt. Der Feuersturm tobte 2 Tage und Nächte. Erst am 9. November waren die letzten Brandherde gelöscht. Nach diesen Nächten lebten keine 10.000 Menschen mehr in Koblenz. Auch der größte Teil der blutsverwandten Bevölkerung Koblenz starb in den Flammen in diesen Nächten oder verließ die Stadt um nicht zurückzukehren. Wo der Krieg zunächst spurlos an uns vorüber ging, suchten wir jetzt in einer Stadt in der kein Haus mehr ein Dach hatte und alle Keller und Erdlöcher von verzweifelten Menschen bewohnt waren, verzweifelt nach Schutz – von Königen zu Bettlern in nur einer Nacht. Prinz Mazza verschwand in dieser Nacht und wir gingen zunächst davon aus, dass er mit dem Rest seines Hofstaats im Schloss verbrannte, bis er 4 Jahre später wieder auftauchte.
1945 besetzten die Amerikaner wieder die Stadt. Aller Befürchtungen zum Trotz waren die amerikanischen Truppen dieses Mal nicht vom Sabbat infiltriert. Es waren hungrige Jahre, sowohl für Menschen als auch für uns. Michael Ramilles Malkavianer und Lt. Col der US Army führte die Stadt für 4 Jahre bis er sein Amt freiwillig an den wieder erschienenen Johann Josef Mazza übergab. Mühsam begann der Wiederaufbau. Wir hörten von der zweiten Anarchenrevolte und der Errichtung des Anarchenfreistaats in Kalifornien aber selbst die Unbeugsamsten unter uns konnten in diesen Zeiten nicht an Revolution denken. Das Leben kehrte nach Koblenz zurück, so etwas wie eine Domäne waren wir aber erst wieder seit der Mitte der 50ger.
Ende der 90ger Jahre ging der Gehennahype durch die Camarilla. Maskeradebrüche nie dagewesenen Ausmaßes lösten die zweite Inquisition aus. Menschliche Killerkommandos jagen Blutsverwandte. Am 4. Dezember 2011 kamen diese auch nach Koblenz und die Angst hat uns nie verlassen. Ein gutes Dutzend Blutsverwandte, hauptsächlich junge Idioten aber auch einige andere sind in dieser Nacht gefallen. Die Camarilla kollabiert an ihrer eigenen Paranoia und Arroganz. Von Angst getrieben folgt Mazza der Politik die Jungen auszustoßen. Die Bewegung stößt in die Leere vor die die Camarilla zurücklässt. Während die Camarilla die Herrschaft über die Salons und Elysien zu behaupten vermag geben sie die Straßen völlig auf. 2012 tötet Theo Bell, Justikar der Brujah, den Ventrueahn und Justikar Hardesstadt und erklärt den Austritt des Clans Brujah aus der Camarilla und deren Beitritt zur Anarchenbewegung. Die Risse im Elfenbeinturm lassen sich kaum noch überdecken; zwei der angesehensten Anarchen der Stadt erklären sich zu Baronen.
2016 verschwindet Prinz Mazza. Niemand kann sagen was mit ihm geschah, die Anarchen weißen jede Kenntnis über sein Schicksal zurück. Am wahrscheinlichsten ist, dass er dem Ruf folgte der alte Blutsverwandte in den Nahen Osten zieht. Die Camarilla verliert ihre letzte Bastion. Tremereregent Markus Samsberg übernimmt das Prinzenamt und versucht die Reste der Camarilla zusammenzuhalten.