Blutsband

Von denjenigen gefürchtet, die es kennenlernen mussten, schafft und erzwingt das Blutsband die stärkste Loyalität innerhalb der Blutsverwandten und ihren sterblichen Dienern.

Die Anarchen lehnen Blutsbande zwischen Vampiren im Allgemeinen aus philosophischen Gründen ab (obwohl zum Wohle der Bewegung manchmal Ausnahmen gemacht werden müssen) und einige Radikale lehnen Blutsbande sogar gegenüber Sterblichen ab.

Jeder, der das Blut eines Vampirs trinkt, wird nach und nach immer mehr an den Spender gebunden, bis er schließlich, nach dreimal oder häufigerem Trinken, in der Gegenwart des Spenders zum unterwürfigen Lakaien degradiert wird. Vampire nennen den Gebunden Sklaven und die Quelle des Bandes Herrn/Herrin. Wenn der Sklave unter einem vollendeten Blutsband steht, erfüllt ihn ein Gefühl der Loyalität, manchmal sogar der Verliebtheit gegenüber seiner Herrin. Sie versuchen, ihrer Herrin zu gefallen und werden dabei zunehmend vorsichtig, bis sie schließlich Angst davor haben, sie zu verärgern. Im Gegensatz zu vielen Disziplinen hindert einen Vampir nichts daran, ein Band gegen einen Vampir einer niedrigeren Generation oder einen Vampir, dessen Blut stärker ist, einzusetzen. Viele Blutsverwandte werden nicht einmal bemerken, dass sie gebunden sind und halten ihre Gefühle für echt und gar edelmütig.

Ein gegenseitiges Blutsband, das manchmal auch als Bluthochzeit bezeichnet wird, ist keine Liebe, es ist eine Besessenheit, eine Sucht. Missbräuchlich und dysfunktional beschreibt nicht einmal ansatzweise, wie bösartig diese vom Blut aufgezwungenen Affären nach einigen Jahrhunderten werden können und in der Gesellschaft der Camarilla sind sie (gelinde gesagt) verpönt.

Genau wie bei der Umarmung, muss das getrunkene Blut direkt vom Spender getrunken werden, da es, in Sekundenschnelle seine Bindungsfähigkeit verliert. Der Trinkende muss die Handlung in drei verschiedenen Nächten innerhalb eines Jahres wiederholen, damit sich das Band voll entfalten kann. Ein Charakter kann so viele Vampirsklaven haben, wie er Punkte in Blutmacht hat und ein Sklave kann nur eine Herrin haben, wodurch er immun gegen andere Versuche der Bindung ist. Wenn eine Herrin einen weiteren Sklaven über ihrer maximalen Blutmacht hinaus bindet, verblasst ihr ältestes Band mit einem Sklaven im Laufe einer Woche.

Ein Blutsband endet 3 Spielabende nach dem Ableben des Herrn.

System des Blutsbandes

Ein Blutsband verfügt über eine Bindungsstärke, die der Male entspricht, die der Sklave das Blut der Herrin innerhalb eines Jahres getrunken hat (bis zu einem Maximum von sechs) und sinkt pro Monat, währenddem der Sklave kein Blut von seiner Herrin trinken konnte.

Nach dreimaligem Trinken innerhalb dieses Jahres gilt jemand als voll gebunden.

Um das Band zu brechen, muss der Sklave die Bindungsstärke auf Null reduzieren, indem er seinen Herrn für längere Zeit meidet nicht oder von ihm beachtet wird. Dazu muss er einmal pro Spielabend erfolgreich einen Test für seinen Trotz ablegen. Nur wenige Sklaven können sich so lange widersetzen, besonders wenn ihre Herrin aktiv nach ihnen sucht.


Ein volles Blutsband hat folgende Auswirkungen:

– Der Herr braucht für Beherrschung keinen Augenkontakt mehr und der Gebundene hat -2 Attribute bei dem Versuch, zu widerstehen.

– Versucht er Gebundene, gegen die Wünsche seiner Herrin zu handeln, muss der Sklave einen erfolgreichen Willenskraftstest gegen die 10 + Bandstärke ablegen. Wenn er sich in der Gegenwart seiner Herrin befindet, erfordert diese Trotzhaltung einen Test pro Runde; wenn er sich außerhalb der Wahrnehmung seiner Herrin befindet, muss der Sklave nur einmal pro Szene oder 15 Minuten einen Test für seinen Trotz durchführen.

– Für Befehle selbstmörderischer Natur muss der Herr eine soziale Angriffsprobe gegen seinen Diener gewinnen.